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Körmi und ihr Minivan Piaggio Porter: Happiness is Homemade

“Das Reisen im Auto/Minivan hat mir vor allem auch gelehrt wie wenig man braucht um glücklich zu sein. Mit weniger Besitz fällt mir viel Last von den Schultern und ich kann mich freier bewegen, auch im Kopf.”

Hallo liebe Körmi, erst mal, danke für deine Zeit! Erzähl mal, wie kamst du zum Vanlife? Was hat dich dazu bewegt einen (so kleinen) Camper auszubauen?

Seitdem ich 2013 in Australien das Surfen lieben gelernt habe, ist das Meer zu meiner zweiten Heimat geworden. Meine erste Heimat, der Südwesten Deutschlands, ist leider ganz schön weit weg von den Wellen. Deshalb leide ich seither an hohem Reisefieber und nutze jede freie Minute, um ans Meer zu ziehen.

Im Zuge meines Architekturstudiums habe ich 2016 ein Jahr in Südamerika verbracht. Dort bin ich in einer 4-monatigen Studium Pause mit einem gekauften Jeep den Pazifik entlang von Chile bis nach Kolumbien gereist. Die Straße und das Auto wurden zu meinem Zuhause. Diese Art zu reisen, unterwegs zu sein und doch einen kleinen Rückzugsort zu haben, gefiel mir unglaublich gut.  Mein Gefährt war allerdings alles andere als komfortabel so begann ich von einem gemütlichen, selbst ausgebauten Zuhause auf Rädern zu träumen. Ich kam also durch das “Carlife” zum Vanlife. In Südamerika sieht man viele kleine Vans, zwar nicht als Camper ausgebaut, trotzdem habe ich mich sofort in die Idee verliebt solch ein Minimobil auszubauen. Als Studentin hatte ich nur ein kleines Budget um mir meinen großen Traum zu erfüllen. Zurück in Deutschland habe ich schneller als erwartet einen sehr preisgünstigen Piaggio Porter über ebay Kleinanzeigen gefunden. So konnte der Ausbau beginnen.

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Warum reist du gerne mit dem Bus? 

Ich liebe die damit verbundene Freiheit mich überall zuhause und geborgen zu fühlen. Ein Leben in der Natur mit den Wellen vor der Haustüre ist schon immer ein Traum und natürliches Bedürfnis von mir.

Die letzten sieben Jahre war ich sehr viel unterwegs. Ich liebe es andere Menschen und Kulturen kennenzulernen. Im Bus oder Auto taucht man gefühlt noch tiefer in die “fremden” Welten ein und hat dabei immer ein Zuhause bei sich.

Im Van kann ich mich vom Leben treiben lassen, muss nichts planen und trotzdem geschehen die tollsten Sachen. Manchmal ergeben sich die verrücktesten Abenteuer, Begegnungen und Wendungen einfach so. Das Reisen im Auto/Minivan hat mir vor allem auch gelehrt wie wenig man braucht um glücklich zu sein. Mit weniger Besitz fällt mir viel Last von den Schultern und ich kann mich freier bewegen, auch im Kopf.

Das Reisen und dieses befreite Gefühl verbinden mich mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben und meinen kreativen Fähigkeiten. Es lädt mich ein offen zu sein und Dinge einfach mal auszuprobieren und dabei meine inneren Bedürfnisse und Stärken kennenzulernen. Ich habe durch das Leben im Bus mehr Vertrauen zu mir Selbst und meinen Intuitionen gefunden. Dafür bin ich unglaublich dankbar.

Piaggio Porter DIY Minivan auf Reisen Nord Spanien

Warum gerade ein Piaggio Porter? Erzähl uns ein bisschen über deinen Camper!

Die Marke und das Modell waren bei meiner Suche eher zweitrangig. Es sollte aber in jedem Fall ein günstiger, kleiner Van mit einer vergleichsweise großen Ladefläche werden. Ich wollte ein Basisfahrzeug, dass nicht direkt als Camper auffällt und mit dem ich mühelos überall einen Parkplatz finde. Naja, das mit dem unauffällig hat nicht ganz funktioniert, aber dafür funktioniert das Parken umso besser. Neben dem Traum einen Bus auszubauen, stand zur selben Zeit noch meine Bachelorarbeit an. Zum Ende meines Studiums wollte ich unbedingt ein reales Projekt planen und umsetzen. Da kam mir die Idee den Busausbau in mein Studium zu integrieren. Für meine Abschlussarbeit schrieb ich eine Studie über: “minimal mobil – mobiles Wohnen auf engstem Raum” und zu der Überraschung meiner Professoren fuhr ich zur Abgabe mit meinem neu ausgebauten Zuhause vor. Minimal mobil!

Bus Ausbau Minibus Piaggio Porter

Wo hast du dir deine Inspirationen und Hilfe für den Ausbau gesucht?

Ich habe super viel im Internet und in Büchern nachgelesen, war aber beispielsweise auch im Hymer Museum und habe mir Tiny Häuser und minimale Wohnkonzepte angeschaut. Ich habe insgesamt eine sehr ausführliche und intensive Recherche betrieben, weil es gleichzeitig Thema meiner Bachelorarbeit war. Zusätzlich habe ich etliche Skizzen und Entwürfe gemacht, und diese mit Freunden und Bekannten diskutiert, um am Ende die bestmögliche Lösung für mich selbst zu finden.

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Wer hat dir beim Ausbau geholfen oder hast du diesen alleine bewerkstelligt?

Die Planung habe ich in Rücksprache mit meiner Uni Betreuung komplett selbst gemacht. Dafür habe ich mich immer wieder in den leeren Van gesetzt und gelegt um Alternativen abzugleichen und ein besseres Raumgefühl zu bekommen. Den Ausbau konnte ich dann in unseren alten Bauernscheune umsetzen. Meine Familie und ein befreundeter Schreiner haben mir dabei geholfen. So hat es gleich doppelt so viel Spaß gemacht und ich konnte selbst noch einiges dazulernen.

Piaggio Porter Minibus-Wunder perfekt geplant

Was ist dein absolutes Lieblingsteil im Bus?

Mhh schwierig. Eigentlich das Gesamtkonzept der Multifunktionen. Wenn man auf so einem engen Raum leben möchte, bedarf es einer cleveren Lösung um alle Bedürfnisse unterbringen zu können. Ich habe mich für die “Schweizer Taschenmesser” Lösung entschieden. Durch Schieben, Ziehen und Klappen entstehen dabei neue Räume und Funktionen. So wird beispielsweise aus dem Bett ein gemütliches Wohn- und Esszimmer mit Tisch. Unter der Heckklappe entsteht eine Außenküche mit großer Sitzgruppe für gesellige Abende mit Freunden und auf der Rückseite ist die Abstellkammer mit Badezimmer und Außendusche. Patscho ist ein echtes Platzwunder. Man würde nie meinen, was in diesen Van alles hineinpasst. Dafür erntet er auch immer wieder erstaunte Blicke. Denn neben allem was man so zum Leben unterwegs braucht gibt es auch noch Raum für 3+ Surfbretter, meine Nähmaschine und Schmuckwerkstatt. Und auch zu zweit lässt es sich einige Nächte kuschlig darin aushalten.

mit Freunden am Reisen Minicamper Diy Ausbau

Worauf bist du beim Ausbau des Minibus besonders stolz?

Auf die Einfachheit der reinen Holzverbindungen. Denn außer Schrauben und Scharnieren enthält der Ausbau keine weiteren Metallverbindungen.  Mir war wichtig, dass der Ausbau trotz seiner Komplexität in den Funktionen trotzdem preiswert und einfach in der Umsetzung bleibt. Er sollte eine Alternative für jeden mit kleinem Geldbeutel und wenig handwerklichen Erfahrungen werden.

Tatsächlich haben mir mittlerweile schon ein paar Leute geschrieben, sie haben ihren Minivan genau nach meinem Plan umgebaut. Das macht mich stolz!

Was war für dich persönlich das Schwierigste beim Camper Ausbau?

Anzufangen! Nachdem ich ca. 2 Monate recherchiert, Konzepte entworfen und Alternativen abgeglichen habe, fiel es mir total schwer den ersten Schnitt zu wagen. Ich denke so geht es Vielen. Am Ende ist das jedoch der allerwichtigste Schritt, denn vieles ergibt sich erst während dem Bauen. Sowohl Problemstellungen aber auch die Lösungen dazu. Deshalb kann ich jedem nur ans Herz legen sich einfach zu trauen. Der Weg entsteht im Gehen. Das mag platt klingen ist aber tatsächlich sehr wichtig beim Van Ausbau, finde ich.

Minibus Piaggio Porter Körmi Meer

Du warst rund 2 Jahre unterwegs. Erzähl uns ein bisschen über deine Highlights … und was sich daraus ergeben hat!

Ja, kaum zu glauben eigentlich wollte ich nur 2-3 Monate ans Meer um zu surfen und mir zu überlegen wie es denn beruflich weitergehen soll. Daraus wurden letzten Endes 2 Jahre. Viel zu wohl habe ich mich in meinem mobilen Zuhause am Meer gefühlt. Vor meiner Abreise habe ich ein paar Surf Ponchos genäht und Schmuck gefertigt. Ich dachte, vielleicht finde ich ja den ein oder anderen Interessenten auf der Reise. Das habe ich tatsächlich, somit konnte ich, dank meinem Rollig Shop, immer weiterfahren. Bis ich am Ende nicht nur Frankreich, Spanien und Portugal bereist, sondern auch GB, Irland und Marokko entdeckt habe. Mein Mechaniker in Deutschland hatte mich gewarnt, ich würde es mit meiner “Blechschüssel” nicht einmal bis ans Meer schaffen. Am Ende haben wir ganze 35 000 km entlang dem Meer befahren. Ich bin immer noch ganz schön stolz auf den Kleinen.

Diese Reise brachte mich, neben den schönsten Surf Ständen aber auch ein Stück weit näher zu mir selbst. Sie hat mich mit meiner innersten Sehnsucht nach Gleichgewicht in Berührung gebracht. Anstatt immer weiter den größten Sehenswürdigkeiten hinterher zu hetzen, durfte ich herausfinden was mich wirklich erfüllt und glücklich macht.

Schon immer habe ich unglaublich gerne Dinge erschaffen, diese Reise hat mir dafür Zeit und Ruhe gegeben. Neben Schmuck und Surf Ponchos entstand die Idee von einem Buch und der damit verbundene Wunsch mit meiner Reise auch andere zu inspirieren ihre Träume umzusetzen und ihr Leben bewusst in die Hand zu nehmen.

So fing ich an Ideen für mein späteres Buch zu sammeln. Aus “Happiness is homemade – dein Reisebegleiter ins Glück” wurde ein interaktives Workbook mit Diy-Ideen, Rezeptvorschlägen und Achtsamkeit Impulsen für die ganz persönliche Reise ins Glück. Mein eigener Reisebericht und -aufnahmen schmücken das Buch, sowie wunderschöne handgezeichnete Illustrationen von einem Reisefreund, Alexis. Ich habe das Buch vor knapp einem Jahr im Selbstverlag mit Hilfe eines Crowdfundings veröffentlicht. Was ein sehr aufregendes Abenteuer mit Berg und Talfahrten war. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich hätte nie erträumen, geschweige denn planen, können wo mich diese Reise mit Patscho hinbringen wird. Dabei waren der erste Schritt und das Vertrauen in meine Intuition so unglaublich wichtig. Alles andere durfte sich dann ergeben. Diesen Impuls möchte ich mit meinem Buch anderen auf ihren Weg und ihre Reise geben.

Folgen könnt ihr Körmis Adventures auf Instagram @koermikoermet sowie auf ihrer Homepage.
Du möchtest dich und deinen Bus ebenfalls bei uns am Blog vorstellen, schreibe uns gerne ein Mail dazu!

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