Camping in Spanien ist abwechslungsreich und vielseitig. Egal ob in der Nähe von trubeligen Städten oder ganz ruhig inmitten der Sierra. Spanien hat für jeden Camper oder Vanlifer etwas zu bieten. Du liebst Strände und das Meer? Du wanderst gern tagelang durchs Gebirge? Dann ist Spanien vielleicht dein nächstes Reiseziel.
Auf Grund des Facettenreichtums lässt sich Spanien wunderbar mit dem Camper erkunden. Besonders beliebt ist hier das freie Stehen, möglichst natur-und strandnah. Auch die Spanier selbst lieben es, mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Die Gesetze für das Wildcampen in Europa sind jedoch teilweise komplex und unübersichtlich. Damit deinem Spanientrip mit dem Wohnmobil oder Van nichts im Wege steht, tragen wir euch mit den wichtigsten Infos im Gepäck durch den Gesetzes-Dschungel.
Der Gesetzes-Dschungel
Expeditionshut auf, Wanderstiefel an, Moskitoschutz nicht vergessen, die Wanderung durch den Gesetzes-Dschungel beginnt.
Bad News!
In Spanien ist das Wildcampen und freie Stehen mit dem Wohnmobil verboten! Die genauen Regelungen sind jedoch abhängig vom jeweiligen Landesteil. Die Bestimmungen der einzelnen Gemeinden haben Vorrang gegenüber der staatlichen allgemeinen Festlegung. Das gestaltet die ganze Sache wirklich undurchsichtig, denn Gemeinden gibt es in Spanien wie Sand am Meer. Manche Regionen handhaben das Freistehen relativ locker, in anderen wiederum, wird strikt(er) durchgegriffen. Separat zu betrachten sind zudem noch die Vorschriften entlang der Küstenregionen und Naturschutzgebiete. Vorab sollten wir folgendes klären:
Freistehen vs. Wildcamping
Diese zwei vorherrschenden Begrifflichkeiten, werden oftmals synonym verwendet. Sie zeichnen sich jedoch durch unterschiedliche Definitionen aus. Das Wort “Wildcampen” hat mittlerweile einen eher bitteren Beigeschmack. Doch warum ist dem so?
Wildcampen – was ist das genau?
Wie der Name sagt, campst du an wilden Plätzen. Wichtigstes Indiz für einen Wildcamper ist das Zeigen von Campingverhalten. Gerade das Fahrzeug geparkt, schafft der Wildcamper im Umkreis von 5-10 Metern erstmal eine wohnliche Atmosphäre. Stühle und Tische raus, Hängematte aufgehängt, Grill aufgestellt und das Lagerfeuer wird angezündet. Wildcamper ziehen andere Wildcamper-Freunde an, sodass ein weiterer Hinweis darin besteht, dass man mehrere Camper gemeinsam an einem Fleck sieht. Die Dauer des Aufenthaltes beträgt mehr als einen Tag.
Nun nochmal zum bitteren Beigeschmack. Über Müll und Kackhaufen brauchen wir vermutlich nicht zu reden! Auch ohne diese unschönen Faktoren, sind diese Plätze, die als alternativer Urlaubsort genutzt werden, nicht mehr dieselben. Durch die häufige und langfristige Nutzung werden Pflanzen zerstört, die Tierwelt beeinflusst und das Fahrzeug selbst belastet die Umwelt.
Freistehen – was ist das genau?
Überraschung! Der Freisteher steht mit seinem Camper frei. Der Freisteher sucht sich ein lauschiges Plätzchen und stellt dort seinen Van oder Camper ab. Er verhält sich ruhig, unauffällig und benutzt weder Tisch noch Stühle vor dem Fahrzeug. Der Freisteher bleibt maximal für eine Nacht und verlässt den Platz ohne Hinterlassenschaften und am besten sogar ohne Reifenspuren! Unter Freistehen zählt auch das Stehen mit dem Campervan auf einem Parkplatz, um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen (Absolute Grauzone und Auslegungssache!).
Der Unterschied liegt nun auf der Hand. Während “wildcampen” die Verlegung des Urlaubs vom Campingplatz in die wilde Natur beschreibt, bezeichnet “Freistehen” die alleinige, unauffällige Übernachtung an einem Ort.
Mit den neuen Infos im Wanderrucksack nun weiter durch den Gesetzesdschungel…
Landesweit ist es gestattet, dein Wohnmobil in gekennzeichneten Flächen zu parken und darin zu essen oder zu schlafen, solang du keinerlei Campingverhalten zeigst. Was man genau unter “Campingverhalten” versteht, haben wir in folgendem Artikel beschrieben: Wildcampen in Portugal.
Zudem gibt es laut spanischer Verkehrsbehörde die Anordnung, dass Wohnmobile und Camper beim Parken nicht diskriminiert werden dürfen. Solange du dein Fahrzeug korrekt geparkt hast und innerhalb der Bodenmarkierung stehst, bist du sicher. Der Innenraum ist Privateigentum und zählt als Wohnung, wodurch die Nutzung uneingeschränkt dem Eigentümer obliegt. Achte darauf, beim Übernachten auf öffentlichen Parkplätzen, nichts draußen stehen zu lassen und keinen Lärm zu verursachen, dann sollte es keine Konsequenzen geben. Bist du dir mal unsicher, empfehlen wir dir bei der jeweiligen Gemeinde nach Restriktionen zu fragen.
In der Extremadura ist das Wildcampen und freie Stehen strikt verboten. Nicht einmal die Genehmigung des Land-Eigentümers reicht aus, um die Nacht dort zu verbringen.
Aufgrund der oben festgelegten Regularien wirst du hin und wieder Freistehern begegnen. Wenn du mit deinem Camper frei stehen möchtest, dann eignet sich das Inland besser, als die Küstenregion. In der Nebensaison wird es eher toleriert, als in der Hauptsaison. Achte darauf, dass du keine Auffahrkeile verwendest und dich sowohl gesellschaftlich, als auch umwelttechnisch rücksichtsvoll verhältst.
Strafe Wildcampen Spanien
Die Sanktionen können sehr unterschiedlich ausfallen und liegen meist zwischen 30€ und 150€. In Naturschutzgebieten können Strafen bis zu 600€ fällig werden. Hier richtet sich die Höhe der Strafe meist nach dem Ausmaß des Vergehens (Campingverhalten ja/nein?, Schaden der Natur usw.). Ein romantisches Lagerfeuer zu veranstalten, ist eine denkbar schlechte Idee und die Tat wird schnell mit mehreren tausend Euro geahndet.
Gut zu Wissen: Campen in Spanien
Herzlichen Glückwunsch, du hast es gemeinsam mit uns durch den Urwald an Restriktionen und Grauzonen geschafft. Hier haben wir alles nochmal kurz und knapp zusammen gefasst:
Was ist erlaubt?
- Auf dem Campingplatz stehen
- Im Camperpark übernachten
- Auf einem kostenfreien öffentlichen Stellplatz übernachten (Zeige kein Campingverhalten!)
- Auf einem kostenpflichtigen Stellplatz übernachten (Zeige kein Campingverhalten)
- Wildcampen in den Bergen ab 1.500m Höhe (Region Aragon)
Was ist verboten?
- Freistehen und Wildcampen
- am Strand
- entlang der Küstenregionen
- in Nationalparks
- Zeigen von Campingverhalten außerhalb von Campingparks und Campingplätzen
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