Powerstation als Stromversorgung im Wohnmobil

Powerstation für den Camper: kompletter Guide zur Camping-Powerstation im Wohnmobil

Kurzfassung: Eine Camping-Powerstation ist die schnellste Lösung, um im Camper sofort Licht, USB und 230 V zu bekommen – ohne große Elektrik. Für längere Standzeiten und maximale Effizienz lohnt sich jedoch oft eine feste Bordelektrik (AGM/LiFePO₄ + MPPT + optionaler Wechselrichter). In diesem Beitrag findest du Grundlagen, ein Praxisbeispiel mit Materialliste & Stromlaufplan, unseren Kaufberater – und Links zu allen Testberichten.


Wann passt eine Powerstation – und wann eine Bordelektrik?

Powerstation: Vorteile

  • Plug & Play: hinstellen, anstecken, läuft.
  • Vielseitig laden: 230 V, 12 V (während der Fahrt), Solar.
  • Mobil: auch als Notstrom zuhause oder beim Ausflug nutzbar.
  • Kein aufwendiger Einbau, ideal für Einsteiger.

Powerstation: Grenzen

  • 12 V-Ausgänge oft limitiert (typisch 8–10 A) – beim Start einer Standheizung kann der Anlaufstrom kritisch sein.
  • Eigenverbrauch im Dauerbetrieb: Bei sehr langer, niedriger Last sinkt die effektiv nutzbare Energie.
  • Weniger erweiterbar als modulare Bordelektrik.
  • eigene Repartur, eigene Repatur, kompontenaustausch nicht möglich
  • maximal Ladung während der Fahrt meist bei 8A

Bordelektrik (AGM/LiFePO₄): Vorteile

  • Niedriger Ruhestrom bei 12 V-Direktverbrauch (Licht, Kompressor-Kühlbox, USB).
  • Modular & ausbaufähig (größere Batterie, Ladebooster, mehr Solar, Wechselrichter).
  • Hohe 12V Ausgangsstörme ermöglichen direkten Betrieb von Standheizung.
  • Option auf starken Ladebooster, Ladeströme während der fahrt mit bis zu 30A möglich.

Praxisbeispiel: Mini-Setup mit Powerstation im Kastenwagen unter 250€

Ziel: Eine einfache Stromversorgung für Licht, USB-Geräte und gelegentlich den Laptop – schnell umgesetzt und ohne großes Budget.

Komponenten: Powerstation (240–1000 Wh), 6-fach-Sicherungshalter, 1,5 mm²-Kabel, Verbindungsklemmen, Kippschalter, LED-Spots + LED-Streifen, 12 V-Rundstecker, optional faltbares Solar (60–200 W).


Materialliste für Camper-Elektrik mit Powerstation (Einkaufshilfe)

Mit dieser Einkaufshilfe verkabelst du eine kleine Powerstation-Elektrik. Du kannst jede Powerstation verwenden. In unserem Beispiel lag der Materialpreis unter 250 €.

Einen Überblick & Vergleich mehrerer Modelle findest du hier: Camping-Powerstationen im Vergleich

Ctechi GT200 (240 Wh)100 €
LED-Spots weiß (4 Stk, 3200 K)32 €
LED-Streifen (3000 K)13 €
6-fach Sicherungshalter inkl. Sicherungen14 €
Verbindungsklemmen (5-polig, 5 Stk)6 €
Kippschalter (weiß)7 €
KFZ-Kabel flach 2 × 1,5 mm² (10 m)27 €
Kabelrohr (13 mm)22 €
Kabelschuhe15 €
12 V-Rundstecker / DC-Verbinder7 €
Summe243 €
Optional: Solar laden
Ctechi Solar 60 W75 €
Werkzeug
Crimpzange15 €
Seitenschneider4 €

Einfacher Stromlaufplan

Einbau: Powerstation geschützt, zugänglich & entnehmbar (z. B. unter dem Bett). 12 V-Ausgang ➜ Sicherungskasten (+/−), von dort einzeln abgesichert zu Lichtern. USB direkt an der Station nutzen. Solar lädt optional beim Stehen nach.

So haben wir unser Mini-Setup verkabelt: Der 12 V-Ausgang der Powerstation geht über einen Rundstecker auf den Sicherungskasten. Von dort sind die Verbraucher einzeln abgesichert (LED-Spots, LED-Streifen, ggf. USB-Leiste). Der 230 V-Ausgang und die USB-Buchsen der Powerstation können direkt genutzt werden.

stromlaufplan powerstation

Einbau-Fotos: So sieht es bei uns aus

Wir haben die Powerstation im Fiat Ducato mit fixem Querschläferbett unter dem Bett neben dem Schrank verbaut. Von oben (Wohnraum) sind die Anschlüsse gut erreichbar, die Station ist gegen Verrutschen gesichert und bleibt einfach entnehmbar (z. B. zum Laden zuhause).

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Der 12 V-Rundstecker für die Beleuchtung wird durch ein kleines Bohrloch nach außen geführt. Die vier LED-Spots haben wir über Verbindungsklemmen zusammengefasst und mit dem Sicherungskasten verbunden. Der LED-Streifen bekam einen eigenen DC-Stecker.

powerstation im camper einbauen stromversorgung wohnmobil

Als Kabelquerschnitt nutzten wir 1,5 mm². Die Lichtkreise sind mit 5 A abgesichert. Laden ist vorne zugänglich: faltbares Solarpanel, 12 V vom Zigarettenanzünder oder 230 V zuhause – die Station lässt sich mit einem Handgriff entnehmen.

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Mehr Informationen

Kaufberater: Worauf du bei der Wohnmobil-Powerstation achten solltest

1) Kapazität (Wh) & real nutzbare Energie

Die angegebene Wh-Kapazität ist ein DC-Nennwert. In der Praxis gehen durch Umwandlung/Eigenverbrauch immer Prozente verloren. Als grobe Orientierung aus unseren Messungen: DC-Nutzung ~90–95 % nutzbar, AC-Nutzung (230 V) meist ~80–88 % – bei sehr niedriger Dauerlast über viele Stunden kann es weniger sein.

2) 12 V-Ausgänge & Anlaufströme

Kompressor-Kühlboxen laufen in der Regel mit etwa 6–8 A problemlos. Beim Start einer Standheizung kann der Strom jedoch kurzzeitig auf über 10–12 A ansteigen – viele Powerstations schalten in diesem Moment in den Fehlermodus und schalten sich ab. Workaround findest du hier.

3) Laden unterwegs & per Solar

Viele Powerstations laden über 12 V im Fahrzeug nur mit ~8–10 A (langsam). Eine Bordelektrik mit Ladebooster (30A)+ ist hier deutlich schneller. Beim Solar-Input auf realistische PV-Werte achten und Panels passend wählen.

4) Lautstärke & Inverter-Geräusche

Beim Laden schaltet sich meist der Lüfter an. Auch beim Inverter kam es oft zu etwas nervigen Brumm Geräuschen mehr in den Tests.


Standheizung über Powerstation – kurz erklärt

Meist scheitert es am Startstrom. Wenn der 12 V-Port zu schwach ist, kannst du mit einem 12 V-Netzteil über den 230 V-Ausgang einen stärkeren 12 V-Anschluss „nachbauen“. Voraussetzung: Der Inverter liefert genug Leistung (ca. ≥180 W).

Standheizung mit Powerstation: der sichere Workaround (12 V-Netzteil)

Problem: Viele Powerstations liefern am 12 V-Port nur 8–10 A. Der Anlaufstrom einer Standheizung liegt kurzzeitig darüber – die Heizung startet dann nicht oder bricht ab.

Lösung 1 (direkt): kräftiger 12 V-DC-Port

Wenn deine Powerstation einen starken 12 V-Port (≥20–25 A) hat, kannst du die Heizung direkt daran betreiben. Achte auf eine eigene Sicherung (15–20 A) und ausreichend Kabelquerschnitt (mind. 2,5 mm² bei 15–20 A über kurze Strecken).

Lösung 2 (Workaround): 230 V ➜ 12 V-Netzteil

  • Schritt 1: AC-Inverter der Powerstation einschalten.
  • Schritt 2: Ein 12 V-Netzteil mit ≥15 A an 230 V anschließen (kurze Spitze wird abgefangen).
  • Schritt 3: Vom Netzteil über eine 15–20 A Sicherung mit 2,5 mm² zur Heizung verkabeln (Plus/Minus korrekt).

Hinweise: Keine weiteren Verbraucher am Netzteil mitführen, Leitungen kurz halten, Übergänge sauber crimpen. Wenn dein Modell eine „Softstart“-Option hat, aktivieren. Bei Fehlermeldungen (Spannungsabfall) Netzteil mit etwas mehr Reserven wählen (z. B. 15–20 A).

Material (Beispiele)

12 V-Netzteil ~15 Afür den Startstrom-Peak
12 V-Rundstecker / DC-Verbindersaubere Steckverbindung
Kabelschuhe/Verbinderzuverlässige Crimp-Verbindungen
Kippschalter (optional)Heizung separat schalten

Wichtig: Der AC-Inverter hat einen Eigenverbrauch. Für Dauerbetrieb über viele Stunden ist eine kräftige Powerstation (oder direkte 12 V-Versorgung) effizienter. Bei Modellen mit starkem 12 V-Port ist Lösung 1 die bessere Wahl.


Unsere Tests & Vergleiche

Hier findest du alle Testberichte mit Kurzfazit. In den Tests fokussieren wir uns auf Messwerte, Praxis & Vor-/Nachteile zum jeweiligen Modell. Grundlagen & FAQ bündeln wir hier im Guide, damit es keine doppelten Inhalte gibt.

Allpowers R1500 – Testbericht

Kurzfazit: Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für 1–2 Tage Kühlbox + Arbeiten. Unter Last ordentliche AC-Effizienz; bei Low-Load über viele Stunden den Eigenverbrauch im Blick behalten.

➡ Zum ausführlichen Test

Allpowers R1500 LITE – Testbericht -aktueller Preis Leistungstipp (7.10.2025)

Kurzfazit: Günstigere, leichtere Variante der R1500 mit etwas weniger Leistung. Ideal für Minimal-Setups und Wochenenden, Kühlbox + Laptop funktionieren, bei Spitzenströmen die 12 V-Limits beachten.

➡ Zum ausführlichen Test (R1500 LITE – Abschnitt)

Allpowers R2500 – Testbericht

Kurzfazit: Große Kapazität für längere Standzeiten und höhere Dauerlasten. Mit Solar sehr autark, dafür schwerer und teurer.

➡ Zum ausführlichen Test

👉 Marktüberblick gesucht? ➜ Camping-Powerstationen im Vergleich


FAQ: Häufige Fragen zur Powerstation im Camper

Kann ich eine Standheizung über die Powerstation betreiben?

Prinzipiell ja – der Anlaufstrom ist aber die Hürde. Viele 12 V-Ausgänge liefern nur 8–10 A. Lösungen: Modell mit kräftigem DC-Port (20–25 A) oder 230 V + 12 V-Netzteil mit genug Ampere. Der Inverter muss die nötige 230 V-Leistung bereitstellen.

Warum bekomme ich bei sehr langer, niedriger Last weniger Wh heraus?

Der Eigenverbrauch der Elektronik summiert sich über viele Stunden, und Inverter arbeiten im Teillastbereich ineffizienter. Mit konstanter 150–200 W-Last erreichst du über AC oft die höchsten nutzbaren Wh.

Welche Größe passt zu mir?

  • 300–500 Wh: Licht/USB, kurze Laptop-Sessions, Wochenenden.
  • 800–1200 Wh: Reicht für eine Kühlbox über 1–2 Tage plus tägliches Arbeiten – oder für eine effiziente Kühlbox sogar bis zu 8–9 Tage ohne Nachladen.
  • 1500 Wh+: Längere Standzeiten, höhere Dauerlasten.

Mehr Details und reale Messwerte findest du in unseren Tests:


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