„Einfach losfahren zu können, spontan und wohin wir grad wollen gibt uns sehr viel. Es ist einfach unglaublich morgens zwischen Bergkämmen und Seen oder mit Ausblick über die Wälder aufzuwachen.“
Liebe Steffi, lieber Nico, wir kennen uns zwar nur über Nachrichten, euer Bus ist aber so toll geworden, da mussten wir unbedingt mehr über euch erfahren.
Stellt euch bitte mal kurz vor, woher kommt ihr, wie heißt ihr, wohin geht ihr?
Wir sind Steffi und Niko und leben in der Schweiz wo wir beide aufgewachsen sind. Wir wohnen in einer kleinen Altstadt etwa 45 Minuten südlich vom Bodensee. Mit Fred reisen wir wann immer es geht in der Schweiz rum. Wir verlängern die Wochenenden und nehmen ab und zu unbezahlte Ferien für längere Reisen ins Ausland. Aktuell ist der nächste Roadtrip für einen Sommer in Skandinavien geplant, bis dahin reisen wir hier in den Bergen und in den Nachbarländern.
Wie kamt ihr zum Vanlife? Was hat euch dazu bewegt einen Camper umzubauen? Erzählt ein bisschen!
2018 waren wir auf einer längeren Reise durch Kanada, Hawaii, Neuseeland und Tasmanien. Dabei sind wir wie immer mit dem Auto und ÖV gereist. In Neuseeland und Tasmanien haben wir uns dann das erste mal einen Campervan gemietet. Was soll ich sagen – wir haben uns in diese Art zu reisen verliebt.
Danach reisten wir noch einige Male mit Flugzeug und Auto auf Reisen, fingen gleichzeitig aber an nach einem Van zu suchen. Es war irgendwie von Anfang an klar, dass wir den selbst ausbauen wollen, weil es was Besonderes sein sollte – halt unser eigenes Zuhause so wie wir das cool finden. Da spielte sicher auch etwas mit rein, dass Steffi Architektin ist.
Ein wichtiger Aspekt für das Reisen im Van war der Gedanke an die ganze Fliegerei. Wir sind schon immer gerne und viel verreist und haben etliche Kilometer mit dem Flugzeug hinter uns. Das konnten wir nicht mehr mit uns und der Natur vereinbaren.
Ein weiterer Punkt war, dass wir die ganze Organisation immer anstrengend fanden. Unterkünfte und Restaurants suchen, reservieren und dann immer weite Wege für Ausflüge und Abenteuer planen und in Kauf nehmen, wodurch wir viel Zeit verlieren. Mit Fred können wir viel flexibler sein. Natürlich ist es etwas mehr Arbeit, weil wir halt selbst kochen etc. Dafür essen wir meist mit den wundervollsten Aussichten und sind morgens nur einen Katzensprung vom nächsten Abenteuer entfernt.
Als wir Fred dann im Herbst 2019 gefunden haben, gings sofort auf Reisen nach Spanien, Andorra und Frankreich um herauszufinden, was wir genau mit dem Ausbau machen wollen, wie unsere Abläufe und Gewohnheiten im Van sein werden. Fred hatte erst einen alten Ausbau drin, den man aber nicht mehr wirklich gut gebrauchen konnte. Danach ging der Umbau von Dez. 19 bis Mai 20. Wir hatten riesiges Glück, dass Fred dann im Frühling während Corona fertig wurde und wir so trotzdem die Möglichkeit hatten etwas rauszukommen und in die Berge zu fahren.
Also als erste muss man wohl die Freiheit nennen, wild campen ist das Größte für uns (natürlich nur da wo es ok ist). Wir müssen nichts planen nichts reservieren und sind unabhängig. Die Wochenenden ein bisschen zu verlängern und einfach in die Berge zu fahren fühlt sich zwischen unseren Jobs wie Ferien an und wir lieben die Gegensätze von Stadtleben und der Natur.
Einfach losfahren zu können, spontan und wohin wir grad wollen gibt uns sehr viel. Es ist einfach unglaublich morgens zwischen Bergkämmen und Seen oder mit Ausblick über die Wälder aufzuwachen.
Was wir auch mega finden sind die Menschen. Bislang lernten wir durchwegs interessante und liebe Menschen kennen. Teilten unser Essen mit neuen Freunden und durften wundervolle Abende verbringen mit Leuten die wir erst ein paar Stunden kannten.
Genauso gut können wir aber jederzeit für uns sein. Irgendwo wo nichts ist außer Wildnis. Das ist manchmal auch echt schön.
Warum gerade dieses Camper-Modell?
Wir haben uns für einen T5 Transporter mit Aufstelldach entschieden, weil der Transporter selbst ausgebaut werden kann und wir mit einem kleinen Van überall hinkommen. So können wir ganz ohne Probleme mal in eine Stadt reinfahren. Wir finden immer einen Parkplatz und auch mal eine Tiefgarage wenn das sicherer ist für Fred. Außerdem ist es das letzte Modell, dass diesen speziellen Motor verbaut hat. Angeblich kann man mit diesem an die 500‘000 km schaffen.
Das Hochdach gibt uns sehr viel Flexibilität. Wir können im Van stehen und hätten sogar Platz um noch zwei weitere Leute zu beherbergen. Durch das Aufstelldach haben wir im Dach ein Bett und die Sitzbank lässt ebenfalls ausklappen.
Wo habt ihr eure Inspirationen und Hilfe für den Ausbau gesucht? Oder habt ihr den Bus bereits fertig ausgebaut gekauft?
Wir haben den Bus komplett selbst ausgebaut. Steffi ist Architektin und die Planung begann schon vor dem Kauf von Fred. Wir überlegten uns zuerst, wie das Basisfahrzeug sein soll und waren uns sehr schnell einig, dass es was kleines mit Aufstelldach wird. Vor allem auf Instagram folgten wir schon länger einigen Vanlifern. Das half uns ein Bild über die Größe des Fahrzeugs zu haben. Der Rest war dann eine Mischung aus optimaler Nutzung jeder Ecke und Design. Es war uns sehr wichtig jede Nische auszunutzen und so auch Bewegungsfläche zu schaffen. Fast alles in Fred erfüllt mehrere Zwecke und kann auf verschiedene Weisen genutzt werden.
Was ist euer absolutes Lieblingsteil im Bus? Was darf eurer Meinung nach einfach nicht fehlen?
Am Bus selbst ist es wahrscheinlich die Küche. Sie hat super viel Platz für alles mögliche, um sie findet ein Grossteil unseres Reiselebens statt. Wir kochen natürlich da, man kann sie aber durch den Tisch auch für Spiele- oder Kinoabende verwenden, es ist unser Badezimmer und unsere Leseecke. Dadurch, dass der Tisch entlang der ganzen Küche angeordnet werden kann ist der Innenraum sehr flexibel und der Stauraum ist echt gold wert. Wir haben da auch fließendes Wasser, ohne das ginge nichts.
Was beim Reisen gar nicht fehlen darf, ist die Hängematte. Ich hab sie zu Weihnachten von Niko bekommen als wir mitten im Ausbau waren, ich liege am liebsten dort mit einem Buch und schaukel vor mich hin.
Was ist eurer Meinung nach das Schwierigste beim Vanlife?
Manchmal ist es halt nicht wie Ferien, man entwickelt einen Alltag und muss mit vielem auf engstem Raum umgehen. Es gibt nicht viele Möglichkeiten Konflikten aus dem Weg zu gehen und man muss lernen, gut zu kommunizieren. Das kann als Paar sehr zusammenschweißen, oder man merkt, dass es auf so engem Raum nicht geht. Wir haben durch unsere früheren Reisen schon immer minimal und mit wenig Platz gelebt, aber auch wir mussten das nochmals lernen.
Was auch schwierig ist, ist die Stellplatzsuche – vor allem wenn es Nacht wird. Das ist meist nicht wie im Bilderbuch von einer schönen Bucht zur nächste, sondern manchmal mit viel Sucherei verbunden, die schon auch Nerven braucht. In der Heimat kennt man sich irgendwann aus und wir haben angefangen alle Plätze in einer Karte zu markieren. Aber im Ausland muss man sich oft erst mal orientieren und findet nicht immer gleich den tollen Stellplatz auf der Klippe oder am Strand.
Ihr reist ja allgemein sehr viel, erzählt uns ein wenig: Wie kam es dazu, was liebt ihr am Reisen besonders und wie finanziert ihr euch eure langen Auslandsaufenthalte? (Work and Travel, Jobs, etc.)
Wir lieben es die Welt zu entdecken, neue Orte kennen zu lernen, neue Kulturen, neues Essen, andere Sprachen und Landschaften. Vor allem die Natur fasziniert uns und dass wir mit Fred ein Teil von ihr sein können. Zwischen steilen Bergkämmen und tiefblauen Stauseen aufzuwachen ist noch viel eindrücklicher als wenn man einfach durchfährt, aktiv in dieser wilden Landschaft zu leben ist Freiheit für uns.
Zum Reisen gekommen sind wir ziemlich früh, Niko liebt den Norden und ich war Anfangs noch total verrückt nach dem Süden. Also wurden keine Kompromisse geschlossen und wir haben einfach beides gemacht – ich hab mich in den Norden verliebt und Niko genießt ab und zu auch das Inselleben, da kommt einiges zusammen und wir lieben es einfach zusammen zu reisen. Mit Fred wurde das Ganze langsamer und bewusster, was uns sehr gefällt.
Wir arbeiten beide in Vollzeitstellen und finanzieren unsere Reisen auf diese Weise. Unbezahlte Urlaube und Überstunden helfen da auf etwas mehr als die üblichen paar Wochen zu kommen. Dabei arbeiten wir beide sehr viel und haben das Glück ganz wundervolle Arbeitgeber zu haben, die unsere Reisen und unsere Art zu leben unterstützen. So dürfen wir beispielsweise alle unsere Überstunden kompensieren, was nach wie vor nicht selbstverständlich ist in der Schweiz.Außerdem leben wir auch in unserer Wohnung eher minimalistisch. Die Wohnung ist klein und verhältnismäßig sehr günstig (und trotzdem die schönste Wohnung auf der Welt). Wir brauchen auch hier nicht viel für unser Glück und sparen so auch etwas Geld, welches wir bei Seite legen fürs Reisen mit Fred.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Folgen könnt ihr Nicos und Steffis Abenteuern auf Instagram @avancalledfred
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